HNO-Praxis wegen Impf-Nebenwirkungen geschlossen
Wer am Dienstagnachmittag einen Termin in der Gemeinschaftspraxis der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte Michael Prasch und Anke Prasch-Beginen in Viersen-Süchteln hatte, stand vor verschlossener Tür. Die Ärzte hatten ihre Praxis am Ostring kurzfristig geschlossen. Den Grund konnte man auf einem großen gelben Schild lesen: „Wir sind alle gestern Abend gegen Corona geimpft worden. 2/3 des Teams leidet unter Nebenwirkungen, so dass keine Sprechstunde stattfinden kann.“
Seit Freitag wird im Viersener Impfzentrum der Impfstoff von Astrazeneca an priorisierte Bevölkerungsgruppen verimpft, darunter auch Ärzte und medizinisches Personal, das in Krankenhäusern Dienst tut, Rettungskräfte, Pflegepersonal.
Die Zulassungsstudien von Astrazeneca zeigen, dass sich rund ein Drittel der Geimpften anschließend „fiebrig fühlte“, nur knapp jeder Siebte entwickelte tatsächlich Fieber. Außerdem zählen Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit, Frösteln, Kopf- und Muskelschmerzen sowie ein „allgemeines Krankheitsgefühl“ zu den häufigsten Nebenwirkungen. In zwei schwedischen Krankenhäusern südlich der Hauptstadt Stockholm hatte sich Ende vergangener Woche ein Viertel der gerade geimpften Belegschaft krank gemeldet. Daraufhin wurden die Impfungen vorerst ausgesetzt; zunächst solle die Häufung überprüft werden. Virologen verweisen darauf, dass jüngere Menschen häufiger unter Nebenwirkungen litten als Ältere, weil ihr Immunsystem aktiver sei.
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