Nach Sperre in sozialen Netzwerken
Donald Trump startet sein eigenes Twitter!
05.05.2021 - 08:23 Uhr
Am Dienstag hat Ex-US-Präsident Donald Trump (74) seine groß angekündigte Social-Media-Plattform und Twitter-Alternative gestartet.
Auf „From the Desk of Donald J. Trump“ (deutsch: Vom Schreibtisch von Donald J. Trump) schickt der frühere Präsident nun Nachrichten, Fotos und Videos an seine Fans. Bei Twitter waren es zuletzt 88 Millionen Follower.
Dabei ist „Trump-Twitter“ rein optisch seinem früheren Lieblings-Kurznachrichtendienst nachempfunden, der den damaligen US-Präsidenten am 8. Januar permanent rausgeworfen hatte.
Es handelt sich aber nicht um eine neue, eigenständige Plattform. Vielmehr ist es eine Unterseite auf seiner Homepage (www.donaldjtrump.com), die er bisher hauptsächlich für Wahlkämpfe und Spendensammlungen nutzte.
Zum Start der Plattform am 4. Mai um 12.24 Uhr (Ortszeit) postete Trump ein 30-sekündiges Ankündigungsvideo.
Zu sehen: die sich drehende Erdkugel. Während sich der Bildausschnitt immer weiter den USA nähert und eine nachrichtliche Verkündung der Twitter-Sperre von Trump zu hören ist, heißt es in großen Lettern: „In einer Zeit des Schweigens und der Lügen, erscheint ein Fanal der Freiheit“. Im Bild jetzt: Trumps Wohnsitz, das Luxus-Golfressort „Mar-a-Lago“ in Florida. Mit dem „Fanal der Freiheit“ gemeint: Trumps neue Kommunikations-Plattform. „Ein Platz, um frei und sicher zu sprechen“, heißt es. „Direkt vom Schreibtisch von Donald Trump“.
Und: Das Trump-Twitter wurde bereits mit Nachrichten des ehemaligen „Commander-in-Chief“ gefüllt. Alleine am 3. Mai postete er vier Nachrichten. Darunter:
► Seine Haltung zur Republikanerin Liz Cheney, die sich gegen die Trump-Freunde in der Partei und die Behauptung des Wahlbetrugs stellte. Trump schreibt: „Sie ist so unbeliebt, dass es ihre einzige Chance wäre, wenn eine gewaltige Menge an Menschen gegen sie antreten würde, aber das passiert nicht.“ Die Leute in Wyoming (ihr Bundesstaat, in dem sie wiedergewählt werden möchte) hätten sie eh „nie gemocht“.
► Zuvor schrieb er: „So toll zu sehen, dass RINO (deutsch: ‚Republikaner nur vom Namen‘) Mitt Romney auf der Bühne bei der Republikaner-Versammlung in Utah von der Bühne gebuht wurde. Sie gehören zu den ersten, die diesen Typen verstanden haben, ein eiskalter Versager.“
Der frühere Präsidentschaftskandidat Mitt Romney (74) gehört zu den Republikanern, die für die Amtsenthebung von Trump gestimmt hatten.
Wirklich reagieren kann derzeit aber niemand auf seine Nachrichten. Diese sind einzig über Twitter und Facebook teilbar und mit einem Herzchen zu liken. „Die Kommunikation ist nur einseitig“, sagte ein Vertrauter dem Sender „Fox News“. Trump könne so mit seinen Fans kommunizieren.
Es ist bisher aber nicht bekannt, ob die Plattformen die Teil-Funktion vom Trump-Twitter dauerhaft unterstützen werden. Denn: Trump war nach dem Sturm seiner Anhänger auf das Kapitol in Washington bei Twitter, Facebook und Googles Videoplattform Youtube ausgesperrt worden.
Ein Facebook-Aufsichtsgremium wird am Mittwoch zudem bekannt geben, ob Trump von der Online-Plattform verbannt bleibt. Das Oversight Board hatte in den vergangenen Monaten geprüft, ob die Sperre gegen den 74-Jährigen auf Facebook und dem Tochter-Dienst Instagram aufrechterhalten bleibt oder aufgehoben wird.