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Dannenröder Forst
Gewalt gegen SEK-Beamte: Waldbesetzerin zu Haftstrafe verurteilt
ALSFELD. Das Amtsgericht Alsfeld hat eine Waldbesetzerin aus dem Dannenröder Forst in Mittelhessen am Mittwoch unter anderem wegen gefĂ€hrlicher Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt. Nach Ăberzeugung des Gerichts hatte die Verurteilte SEK-Beamte mit Tritten verletzt, berichtete am Donnerstag die Nachrichtenagentur dpa. Desweiteren habe sie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte geleistet.
WĂ€hrend der RĂ€umung des besetzten WaldstĂŒckes am 26. November 2020 habe die Frau einem Beamten mehrfach ins Gesicht und einmal gegen den Kopf getreten. Einem weiteren soll sie ihr Knie ins Gesicht gestoĂen haben. Einer der beiden Polizisten hatte laut Anklage Verletzungen an der Schulter und BewegungseinschrĂ€nkungen der HalswirbelsĂ€ule erlitten, der zweite ein HĂ€matom im Gesicht. Da die Attacken der Waldbesetzerin auf einer Seiltraverse in rund 15 Metern Höhe erfolgten, habe zudem die Gefahr bestanden, daĂ der Beamte aus groĂer Höhe abstĂŒrze.
Anwalt fordert Freispruch
Das Gericht blieb mit dem Urteil unter dem geforderten StrafmaĂ der StaatsanwĂ€ltin zurĂŒck, die eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten gefordert haben soll. Der Anwalt der Angeklagten habe fĂŒr einen Freispruch plĂ€diert. Die StaatsanwĂ€ltin wolle prĂŒfen, ob sie Rechtsmittel gegen die Entscheidung einlegt.
Die Verurteilte, die sich bei ihrer Festnahme Ende November geweigert hatte, ihre IdentitĂ€t preiszugeben, wurde vom Gericht als âunbekannte weibliche Person 1â gefĂŒhrt. Sie hatte im Gerichtssaal wĂ€hrend der UrteilsverkĂŒndung Parolen skandiert. Auch mehrere Zuschauer sollen gesungen haben, und es sei dabei zu tumultartigen Szenen gekommen.
Carola Rackete unterstĂŒtzt Waldbesetzer im Dannenröder Forst
Die Protestcamps im Dannenröder Forst wurden von militanten UmweltschĂŒtzern errichtet, nachdem BĂ€ume fĂŒr den Weiterbau der Autobahn 49 gefĂ€llt worden waren. In den wochenlangen RĂ€umungen durch die Polizei war es immer wieder zu gewalttĂ€tigen ZwischenfĂ€llen gekommen. UnterstĂŒtzung bekamen die Protestler von der als âFlĂŒchtlingskapitĂ€ninâ bekannt gewordenen Carola Rackete, die den Weiterbau der A 49 als âabsolutes Undingâ verurteilte.
Auch vor Eingriffen in den StraĂenverkehr schreckten linksradikale UnterstĂŒtzer der Waldbesetzer nicht zurĂŒck, als sie im November 2020 den Verkehr auf mehreren Autobahnen in ganz Deutschland stoppten. Im Oktober war es bei einer Ă€hnlichen Aktion zu einem schweren Auffahrunfall auf der A3 gekommen. Ein Fahrer muĂte schwerverletzt mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden. (hl)