https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/kanzlerin-will-booster-kampagne-apotheker-sollen-impfen-78283040.bild.html
Kanzlerin will Mega-Booster-Kampagne
Auch Apotheker sollen impfen
Die Corona-MPK ist zurück – und diskutierte unter anderem die niedrige Impfquote.
Noch-Kanzlerin Angela Merkel (67, CDU) rief das Ziel aus: 27 Millionen Booster-Impfungen bis Weihnachten!
Im Prinzip soll bis Weihnachten also das aufgeholt werden, was durch das verspätete Einsetzen der Booster-Impfungen versäumt worden war.
Fakt ist: Bisher haben in Deutschland erst 4,8 Millionen Menschen eine Booster-Impfung bekommen.
BILD erfuhr, dass Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (73, Grüne) Druck auf die Hausärzte ausüben will. Er sagte in der Bund-Länder-Runde: „Die sollen jetzt einfach impfen. Die kriegen doch jetzt 'ne ganze Stange Geld.“
Hintergrund: Für eine Corona-Impfung bekommen die Ärzte bis zu 39 Euro, wenn sie am Wochenende stattfindet – statt zehn Euro wie bislang.
Merkel hatte nach BILD-Informationen eine weitere Idee zur Durchsetzung des Booster-Plans: Nicht nur Hausärzte sollen gegen Corona impfen, sondern auch Apotheker!
Kurz erwähnt worden war offenbar auch die Möglichkeit, Tierärzte für die Impfkampagne gewinnen zu wollen - wie es bereits Anfang des Jahres diskutiert worden war. So weit will man aber wohl doch nicht gehen. Tierärzte hatten damals signalisiert, dass man sich sehr gut vorstellen könne, zu helfen.
Ein Grund für die neuen Überlegungen: Das Personal in den Impfzentren ist zu knapp. Kanzleramtsminister Helge Braun (49, CDU) warnte aber, dass auch die niedergelassenen Ärzte die Impfungen nicht alleine schaffen würden. Auch sie seien schon mit Impfungen überlastet.
Zustimmung bei SPD-Länderchefinnen. Malu Dreyer (60, SPD), Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, bemängelte: „Die Ärzte impfen einfach zu wenig“. Parteifreundin Manuela Schwesig (47), Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, befürwortete Impfungen in Apotheken ebenfalls.
Jens Spahn (41, CDU) sagte nach BILD-Informationen, dass bis Jahresende 40 Millionen Impfungen möglich seien. Aber wird das reichen, um die vierte Welle zu stoppen? Spahn pessimistisch: Boostern und impfen – beides führe jetzt in dieser Lage nicht dazu, das exponentielle Wachstum bei den Infektionszahlen zu stoppen. Es müssten zusätzliche Maßnahmen her.