Polizei führt Weihnachtsmann ab
https://reitschuster.de/post/polizei-fuehrt-weihnachtsmann-ab/
Auf dem traditionellen Weihnachtsmarkt in der mecklenburg-vorpommerschen Hansestadt Stralsund hat die Polizei den Weihnachtsmann festgesetzt. Rechts und links von Uniformierten untergehakt, wurde er gewissermaßen direkt von seinem Arbeitsplatz weggeschleppt.
Aber dazu gleich mehr. Was in diesem Zusammenhang ebenfalls berichtenswert ist: Auch der Stralsunder Weihnachtsmarkt selbst wurde geschlossen. Grund dafür soll sein, dass der Landkreis am Sonntag den siebten Tag in Folge auf der Corona-Stufenkarte des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS) im roten Bereich lag.
Unter anderem in Rostock und dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte gelten diese Verschärfungen bereits. Weitere Weihnachtsmärkte wie der in Schwerin wurden erst gar nicht eröffnet. Also nicht nur der Weihnachtsmann wurde entfernt, auch sein Arbeitsplatz wurde aufgelöst.
Reitschuster.de sprach dazu mit der Polizei in Stralsund. Eine Sprecherin erklärte, sie würde bereits an einer Pressemeldung arbeiten, die in der nächsten Stunde veröffentlicht würde. Vorab könne sie aber sagen, dass es sich dabei nicht nur um eine Maßnahme etwa wegen einer fehlenden Mund-Nasen-Bedeckung gehandelt haben soll. Der Hintergrund sei eine nicht angemeldete Versammlung gegen die Corona-Maßnahmen und die Impfpflicht gewesen. Und diese nicht angemeldete Versammlung hätte nach Auffassung des Einsatzleiters einen Verstoß gegen das Versammlungsgesetz dargestellt.
Weil dem so gewesen sei, wollte man die Identität bzw. die Personalien der dort Anwesenden feststellen. Der Mann im Weihnachtsmannkostüm hätte dann seine Namensangaben verweigert und sei deshalb zum Funkstreifenwagen begleitet worden, um die Identität zu klären. Der Mann sei eindeutig, so heißt es, dem Klientel der Versammlung zuzuordnen, so eine Sprecherin, er hätte mit dem Weihnachtsmarkt selbst nichts zu tun gehabt, er sei dort kein angestellter Weihnachtsmann gewesen.
Kommen wir zur Videoaufnahme der Szene: Der Weihnachtsmann betont mehrfach, dass er eben das sei: „Ich bin der Weihnachtsmann.“ Ein Beamter fragt ihn, ob er ihn „verarschen“ wolle.
So geht das etwa eine halbe Minute hin und her, während außerhalb des Bildes ein nicht sichtbarer Beamter den Filmenden auffordert, nicht zu filmen, es würde sich um eine „polizeiliche Maßnahme“ handeln.
Auf Nachfrage ergänzt der Beamte, es wäre eine polizeiliche Maßnahme deshalb, weil man gerade die Personalien des Mannes im Weihnachtsmannkostüm erheben wolle.
Dann eskaliert die Situation, der Weihnachtsmann wird untergehakt und weggeführt, die Umstehenden rufen „Schämt euch!“, der Abgeführte sperrt sich und wird halb weggezerrt und dann final von drei Beamten zum Streifenwagen hin weggetragen.
Der Weihnachtsmann hatte in der beschriebenen Szene ein größeres Schild umhängen, auf dem stand: „2G ohne mich!“
…