Dienstag war er noch wegen Beleidigung von Robert Habeck vor Gericht:Arzt in seiner Praxis getötet!
14.06.2025 - 15:21 Uhr
Berlin – Noch am Dienstag saß der Berliner Hausarzt Dr. Wolfgang Conzelmann (76) im Amtsgericht auf der Anklagebank. Nun ist er tot. Am Freitagnachmittag wurde er leblos in seiner Praxis gefunden!
Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Samstag mitteilten, wurden Beamte gegen 15.45 Uhr zu der Arztpraxis in der Genter Straße im Berliner Ortsteil Wedding gerufen. Darin fanden sie den 76-jährigen Inhaber: leblos. Rettungskräfte versuchten vergeblich, ihn zu reanimieren. Der Mann starb noch vor Ort.
In der Nacht zum Samstag wurde die Leiche des Mannes, den manche im Kiez „Schwurbel-Arzt“ nannten, zur Gerichtsmedizin gebracht. Die 8. Mordkommission und die Staatsanwaltschaft Berlin haben die weiteren Ermittlungen übernommen.
Das Motiv für die Tat? Möglicherweise Streit um Drogen. Nach BILD-Informationen war der Gewalttat ein Überfall auf die Praxis vorangegangen, der im Verlauf möglicherweise eskaliert ist.
Dr. Wolfgang Conzelmann, der seit 1968 in Berlin ist, arbeitete viel mit Junkies. Der nahegelegene Leopoldplatz ist einer der Drogen-Hotspots im Berliner Ortsteil Wedding. Der Täter oder die Täterin könnte versucht haben, in der Praxis Betäubungsmittel zu beschaffen oder an ein Rezept zu kommen.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft zu BILD: „Eine Obduktion wurde angeordnet, der Leichnam soll noch heute obduziert werden.“ Es werde momentan in alle Richtungen ermittelt.
Der oder die Täterin ist noch immer auf der Flucht. Eine Festnahme gab es bis Samstagmittag nicht. Zu den genauen Todesumständen machte der Sprecher der Staatsanwaltschaft wegen der laufenden Ermittlungen keine Angaben.
Prozess gegen den Arzt
Der Arzt war nicht nur für seine Tätigkeit als Mediziner bekannt. Er hängte auch oft provozierende Sprüche ins Praxis-Fenster, wie „Demokratie heißt: Fresse halten!“
Zuletzt wurde ihm am Dienstag der Prozess am Amtsgericht gemacht, weil er Ex-Wirtschaftsminister Robert Habeck bei Facebook beleidigt haben soll.
Ein Strafbefehl flatterte dem Hausarzt ins Haus. Er sollte 3000 Euro Strafe zahlen (30 Tagessätze à 100 Euro) – wollte er aber nicht. „Weder ist diese Karikatur eine Straftat, noch bin ich der Täter“, sagte er im Gericht.
Am Ende wurde das Verfahren gegen den Arzt „wegen geringer Schuld“ auf Kosten der Landeskasse Berlin eingestellt.
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Die Tat ereignete sich am Freitagnachmittag in einer Arztpraxis in Berlin-Wedding.
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