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Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland spitzt sich weiter zu. Der ukrainische Präsident Poroschenko hat das Kriegsrecht ausgerufen - aber erst im Laufe der Woche wird es in Kraft treten. Der News-Ticker.
Neue Eskalation im russisch-ukrainischen Konflikt: Am Wochenende hat Russland den einzigen Zugang vom Schwarzen Meer zum Asowschen Meer für zivile Schiffe abgeriegelt.
Der abgeriegelte Seeweg, die Straße von Kertsch, liegt zwischen dem russischen Festland und der von Russland annektierten Halbinsel Krim. Sie ist strategisch besonders wichtig.
Am Sonntagabend war die Situation eskaliert. Russische Grenzschutzboote hatten Schiffe der ukrainischen Marine attackiert. Moskau bestätigte den Angriff.
Kiew hat als Reaktion auf die russische Militäraktion nun seine Streitkräfte in volle Kampfbereitschaft versetzt. Unterdessen hat Russland die Meerenge von Kertsch am Montagmorgen wieder geöffnet.
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18.02 Uhr: Das Kriegsrecht in der Ukraine soll nach den Worten von Präsident Petro Poroschenko erst von Mittwoch um 9.00 Uhr Ortszeit (8.00 Uhr MEZ) an in Kraft treten. Das sagte der Staatschef am Montag in einer TV-Ansprache. Das Parlament in Kiew muss jedoch darüber noch entscheiden. Zuvor hatte es geheißen, das Kriegsrecht gelte bereits ab Montagnachmittag.
Darüber hinaus hatte Poroschenko überraschend seinen zuvor veröffentlichten Erlass über die Verhängung des Kriegsrechts abgeändert. „Ich werde dem Parlament vorschlagen, das Kriegsrecht für 30 Tage zu verhängen“, sagte er am Montag in einer TV-Ansprache in Kiew. Er wolle nicht, dass dies dem Beginn des Wahlkampfes für die anstehenden Präsidentschaftswahlen im Frühjahr 2019 schade. Zuvor war in einem Erlass der Kriegszustand für 60 Tage verkündet worden.
Der 53-Jährige wich damit von der Empfehlung des Sicherheitsrats ab, dem er vorsteht. Beobachter in Kiew werten die spontane Entscheidung des Staatschefs als Möglichkeit, den Wahlkampf im kommenden Frühjahr zu beeinflussen.
Russland/Ukraine im News-Ticker: Heiko Maas schlägt Vermittlung vor
16.18 Uhr: Angesichts der eskalierenden Krise zwischen Russland und der Ukraine hat Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) eine deutsch-französische Vermittlung vorgeschlagen. Frankreich und Deutschland seien bei Bedarf bereit, sich gemeinsam als Vermittler einzuschalten, um eine weitere Verschärfung der Krise zu verhindern, sagte Maas am Montag bei einem Besuch in Madrid.
Die Entwicklungen im Asowschen Meer zeigten, dass der Konflikt in der Ost-Ukraine und auf der Krim weiterhin eine Gefahr für die Sicherheit in Europa sei, hieß es in einer Twitter-Botschaft des Auswärtigen Amtes. Deutschland setze sich "deshalb für eine längst überfällige politische Lösung ein".
15.58 Uhr: Frankreich hat Russlands Vorgehen im jüngsten Konflikt mit der Ukraine scharf kritisiert. „Angesichts der Fakten, die wir zu diesem Zeitpunkt kennen, scheint nichts die Anwendung von Gewalt durch Russland zu rechtfertigen“, teilte das französische Außenministerium am Montag mit. „Wir fordern Russland auf, die festgehaltenen ukrainischen Matrosen so schnell wie möglich freizulassen und die beschlagnahmten Schiffe zurückzugeben“, hieß es weiter. Russland und die Ukraine sollten Zurückhaltung üben und eine Eskalation in jedem Fall verhindern. Man sei „zutiefst besorgt“ über die aktuellen Vorfälle.