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Moslembrüder: keine harmlose Gemeinschaft

Moslembruderschaft. Voltairenet.org veröffentlicht das aktuelle Buch von Thierry Meyssan "Before Our Very Eyes, Fake Wars and Big Lies: From 9/11 to Donald Trump"

Angelika Gutsche |

 

„In dieser Folge mit dem Titel „Die mörderische Moslembruderschaft“ beschreibt Thierry Meyssan die Entstehungsgeschichte der ägyptischen Geheimgesellschaft der Moslembrüder sowie deren Reaktivierung durch den britischen Geheimdienst nach dem Zweiten Weltkrieg. Und wie diese Gruppe letztendlich durch den MI6 benutzt wurde, um politische Morde in der ehemaligen britischen Kronkolonie auszuführen.

 

Der „arabische Frühling“ und die Moslembruderschaft

 

Auf dem Fundament der alten Moslembruderschaft schufen 1951 die britischen Geheimdienste eine geheime politische Organisation gleichen Namens. Sie wurde zunächst zur Ermordung von Personen eingesetzt, die sich dem Widerstand verschrieben hatten, später dann, ab 1979, dienten sie als Söldner im Kampf gegen die Sowjets. Anfang der 90er Jahre wurde die Bruderschaft in die NATO eingebunden, bis 2010 der Versuch unternommen wurde, die Moslembrüder in den arabischen Staaten an die Macht zu bringen. Die herrschende Saud-Familie finanzierte die Moslembruderschaft und den Sufi-Orden der Nakschibendi mit mindestens 80 Milliarden US-Dollar jährlich. Dies machte sie zu einer der stärksten Armeen der Welt. Alle dschihadistischen Führer, einschließlich der Führer des Islamischen Staates, gehörten dieser militärischen Struktur an.

 

Die ägyptische Moslembruderschaft

 

Vier Reiche gab es am Ende des Ersten Weltkriegs nicht mehr: das Deutsche Kaiserreich, die Donau-Monarchie von Österreich-Ungarn, das zaristische Russland und die osmanische Hohe Pforte. Die Sieger ließen jedes Maß vermissen, als sie den Besiegten die Bedingungen diktierten. Die für Europa im Versailler Vertrag festgelegten Forderungen waren für Deutschland, das fälschlicherweise allein für den Krieg verantwortlich gemacht wurde, inakzeptabel und untragbar. Bei der Aufteilung des Osmanischen Reiches in den orientalischen Gebieten lief vieles falsch. Auf der Konferenz von San Remo (1920) wurde Großbritannien gemäß den geheimen Sykes-Picot-Vereinbarungen (1916) ermächtigt, in Palästina ein Heimatland für die Juden aufzubauen, während Frankreich die Erlaubnis erhielt, Syrien zu kolonisieren (damals gehörte zu diesem Gebiet auch der heutige Libanon). In den Gebieten, die dem Osmanischen Reich verblieben waren, erhob sich Mustafa Kemal sowohl gegen den Sultan, der den Krieg verloren hatte, als auch gegen die Westmächte, die die Kontrolle über das Land übernehmen wollten. Auf der Konferenz von Sèvres (1920) wurde das Kalifat in kleine Gebiete aufgeteilt. Es sollte eine Vielzahl neuer Staaten geschaffen werden, darunter auch Kurdistan. Die türkisch-mongolische Bevölkerung in den Provinzen Thrakien und Anatolien brachte durch einen Aufstand Mustafa Kemal an die Macht. Schließlich wurden in der Lausanner Konferenz (1923) die Grenzen – so wie wir sie heute kennen – festgelegt, die Idee eines kurdischen Staates fallengelassen und ein gigantischer Bevölkerungsaustausch vorgenommen, der mehr als eine halbe Million Todesopfer forderte.

 

Doch genau wie in Deutschland Adolf Hitler das seinem Land auferlegte Los in Frage stellte, rebellierte auch im Nahen Osten ein ägyptischer Schullehrer gegen diese Neuaufteilung der Region und gründete eine Bewegung zur Wiederherstellung des vom Westen besiegten Kalifats. Der Mann hieß Hassan al-Banna und seine Organisation trug den Namen Moslembruderschaft (1928).