Tausende von Knochen wurden von forensischen Experten aus zwei Beerdigungsstätten innerhalb des Vatikans im Rahmen der laufenden Suche nach den Überresten eines vermissten italienischen Teenagers, der 1983 verschwand, entdeckt
Forensiker haben am Samstag Tausende von Knochen aus den Grabkammern extrahiert, die vermutlich Dutzenden von Menschen gehören. Der Vatikan spekulierte nicht darüber, um wessen Überreste es sich handeln könnte. Bei der Bergung der menschlichen Knochen war auch ein Gutachter der Familie von der seit 1983 vermissten Emanuela Orlandi anwesend.
Die Knochen werden nun DNA-Tests unterzogen, um ihre Identität zu ermitteln. Ein Vertreter des Vatikans erklärte, es sei unmöglich vorherzusagen, wie lange die Analyse dauern werde. Der Bruder von Emanuela Orlandi aber wies vorab darauf hin, dass es für den Vatikan zum Problem werden könne, sollten sich unter den ausgehobenen Überresten "neue Knochen" befinden.
Die Suche nach der vor 36 Jahren verschwundenen Tochter eines Vatikan-Hofdieners ist mit seltsamen Wendungen verbunden. Die letzte fand am 11. Juli statt, als ein anonymer Hinweis eine Suche in den Gräbern auslöste, in denen zwei Prinzessinnen des 19. Jahrhunderts begraben sein sollten. Die Gräber waren jedoch völlig leer. Weder befanden sich Knochen von Orlandi noch von den beiden Prinzessinnen, die Mitte des 18. Jahrhunderts starben, darin.
Letzte Woche gaben vatikanische Beamte bekannt, dass Aufzeichnungen über Bauarbeiten auf dem Friedhof in den 1960er und 1970er Jahren dazu geführt haben könnten, dass die Knochen der Prinzessinnen in Beinhäuser verlegt wurden. Diese Kammern für Gebeine waren vor wenigen Wochen auf dem Deutschen Friedhof im Vatikan unter einer Falltür entdeckt worden..