„Ergebnis: Es ist ein Trend zu erkennen, dass die Zahl der Personen, die ein Messer tragen, steigt – besonders in der Altersgruppe 14 bis 39.
Als Gründe für das Mitführen eines Messers werden vor allem die Angst, selbst Opfer eines Gewaltverbrechens werden zu können, sowie die Orientierung an Männlichkeitsnormen genannt.(..)
Berlin: Vergangenes Jahr wurden 2795 Straftaten mit Messern begangen, laut Berliner Polizei der höchste Wert seit Beginn der Auswertungen 2009. Zum Vergleich: 2013 waren es noch 2512 Taten.
► Thüringen: 2013 gab es 703 Angriffe mit Messern, 2018 waren es 986 Angriffe. Vier Angriffe wurden als Mord gewertet, zwölf als Totschlag.
► Baden-Württemberg: 2014 gab es 5534 Messerstraftaten, 2018 waren es 6073
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„Im Fünfjahresvergleich wird deutlich, dass die Fälle der Gewaltkriminalität unter Verwendung des Tatmittels Messer um 24,6 Prozent angestiegen sind“, sagte ein Sprecher des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg zu BILD. „Hierbei fällt insbesondere der Anstieg zwischen den Jahren 2014 und 2016 um 32,5 Prozent auf. Darüber hinaus stiegen im Fünfjahresvergleich die gefährlichen und schweren Körperverletzungen im Zusammenhang mit dem Tatmittel Messer um 34,0 Prozent an und Fälle der Straftaten gegen das Leben um 23,6 Prozent, bei zuletzt insgesamt rückläufigen Fallzahlen.“(..)
Aber die Gründe für mehr schwere Gewalt gehen dem Experten zufolge tiefer: „Der verstärkte Einsatz von Messern als Waffe hat damit zu tun, dass die Hemmung, Aggressionen auszuleben, geringer geworden ist. Das hängt mit vielen Faktoren zusammen. Zum Beispiel dem Anpassungsdruck in der Gesellschaft. Der ist insgesamt immens gestiegen. Die Möglichkeiten, Emotionen rauszulassen, sodass es gebilligt wird, sind viel geringer geworden.“