Anonymous ID: b2e2c4 Feb. 4, 2020, 7:26 a.m. No.8021014   🗄️.is 🔗kun   >>3950

Schokolade im Test: Beliebte Marken oft stark mit Mineralöl verunreinigt

 

https://www.oekotest.de/essen-trinken/Schokolade-im-Test-Beliebte-Marken-oft-stark-mit-Mineraloel-verunreinigt_10975_1.html

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Labore haben die Schokolade im Test auf Mineralöl untersucht, außerdem auf krebsverdächtiges Acrylamid, Cadmium und Salmonellen. (Foto: Eivaisla/getty images)

 

Mineralöl in Schokolade – kein neues Thema. Unser Schokoladen-Test von 2017 hatte teils erhebliche Belastungen mit Mineralölbestandteilen offengelegt. Im aktuellen Test hat das von uns beauftragte Labor immerhin keine krebsverdächtigen MOAH-Verbindungen mehr nachgewiesen.

 

Allerdings kritisieren wir nur zwei Hersteller im Schokoladen-Test nicht wegen MOSH-Verbindungen. Diese gesättigten Kohlenwasserstoffe reichern sich im menschlichen Körper an. Das ist aus unser Sicht unerwünscht. In vier Tafeln stecken aus unserer Sicht "sehr stark erhöhte" Belastungen.

 

In zwei getesteten Milchschokoladen überschritten die MOSH-Mengen sogar einen Orientierungswert, den Lebensmittelämter mit dem Lebensmittelverband Deutschland, also der Industrie selbst, festgelegt haben. Neun Milligramm pro Kilogramm – eine hoch angesetzte Grenze und aus unserer Sicht eher eine Einladung zum Ausruhen. Grundlage für den Wert war die Belastungssituation ab 2016 – 90 Prozent aller Schokoladen lagen schon damals unter diesem Wert.

Fairtrade garantiert keinen fairen Kakao

In einer UTZ- oder einer Fairtrade-Schokolade steckt nicht unbedingt UTZ oder Fairtrade. Der sogenannte Mengenausgleich erlaubt es, entsprechend zertifizierten mit nicht fair-gehandeltem Kakao zu mischen. Möglich ist das nur bei Kakao, Zucker, Orangensaft und Tee. Wer also wie etwa beim Kaffee erwartet, dass drin ist, was draufsteht, wird enttäuscht. Erkennbar ist das Verfahren bei Fairtrade an den Hinweisen "Fairtrade Cocoa Program" und "mit Mengenausgleich". UTZ arbeitet bei Kakao fast immer mit Mengenausgleich.

 

Hintergrund ist, dass viele Kleinbauern ihren Fairtrade-Kakao sonst nicht verkaufen könnten. Denn viele Händler in der Lieferkette sind nicht bereit oder in der Lage, den Kakao getrennt zu verarbeiten und zu lagern. Der Hersteller zahlt für 100 Prozent des Kakaos, den er verarbeitet, den höheren Preis. Er weiß aber letztlich nicht, wo sein Kakao genau herkommt und ob er tatsächlich fair gehandelt wurde. Auch die Fairtrade-Bauern bekommen den vollen Preis.