Von Angola aus gibt es zahlreiche persönliche Verbindungen nach Deutschland: Viele Angolanerinnen und Angolaner haben in Deutschland studiert und gearbeitet, die Mehrzahl von ihnen in der DDR, und die meisten von ihnen sprechen noch Deutsch.
https://luanda.diplo.de/ao-de/botschaft/-/1011278
Nach dem Besuch von Frau Merkel besuchte der Außenminister der USA, Pompeo, ebenfalls Angola. Die USA planen dort zu investieren und gegen Korruption vorzugehen.
https://www.businesslive.co.za/bd/world/africa/2020-02-17-pompeo-supports-anticorruption-drive-in-angola/
Kampf gegen die Korruption
Die Bundesregierung hatte vor der Reise angekündigt, dass es bei den Gesprächen in Luanda auch um den Kampf gegen Korruption gehen soll. Nach den "Luanda Leaks"-Enthüllungen über dubiose Milliardengeschäfte von Ex-Präsidententochter Isabel dos Santos hatte die angolanische Justiz Anklage gegen die reichste Frau Afrikas erhoben.
Kurz vor dem Besuch in Luanda richtete der prominente angolanische Menschenrechtsaktivist Rafael Marques de Morais mahnende Worte an die Kanzlerin. In einem Gespräch mit der Tageszeitung "Die Welt" legte er offen, wie die Familie von Jose Eduardo dos Santos jahrzehntelang den Staat plünderte. Dessen Nachfolger Joao Lourenco bescheinigte der Journalist, angesichts der Umstände ein "Präsident mit gutem Willen" zu sein. "Aber er ist ein Präsident in einem Morast." Es bedürfe deutlich mehr Transparenz und guter Regierungsführung.
Deutschland müsse grundsätzlich seine Förderstrategien überdenken, sagte Marques de Morais. So habe die deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau Angola im Jahr 2015 ein Darlehen in Höhe von 50 Millionen Euro gewährt. Dieses Geld sei über staatliche Umwege letzten Endes in die Taschen der Familie dos Santos geflossen. "Die gesamte Welt hat bei der Korruption in Angola die Augen verschlossen. Wenn Angela Merkel wirklich zum Wandel beitragen will, dann muss sie auf mehr Transparenz bestehen und klarer nachverfolgen, wer von derartigen Projekten wirklich profitiert."
https://www.dw.com/de/kanzlerin-merkel-bietet-angola-unterstützung-an/a-52291782
Merkel flog in Begleitung einer Wirtschaftsdelegation. Von der Firma Voith aus Heidenheim begleitete sie Dr Toralf Haag.
"Dr. Toralf Haag unterzeichnete das Memorandum of Understanding mit dem angolanischen Minister für Energie und Wasser João Baptista Borges im Beisein von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und dem angolanischen Präsidenten João Manuel Gonçalves Lourenço."
http://voith.com/corp-de/2020-02-07-vh-voith-unterzeichnet-memorandum-of-understanding-zum-aufbau-eines-trainingszentrums-in-angola.html
07.02.2020
Voith unterzeichnet Memorandum of Understanding zum Aufbau eines Trainingszentrums in Angola
"Beide Länder unterzeichneten ein Luftverkehrsabkommen, das den Ausbau des Luftverkehrs beinhaltet und nach Angaben der Kanzlerin zur Belebung des Austausches zwischen beiden Ländern beitragen werde. Mehr Zusammenarbeit soll es auch im Bildungsbereich geben. Angola sei ein rohstoffreiches Land, müsse seine Möglichkeiten aber breiter aufstellen, um der Jugend eine Zukunft zu bieten.
Stipendienprogramm unterschrieben
Am Rande des Besuches wurde ein Stipendienprogramm der Regierungen unterzeichnet, das im kommenden Jahr beginnen soll. In dessen Rahmen sollen jährlich 30 Masterstipendien vergeben werden - finanziert durch das angolanische Ölministerium."
(…) "Merkel hatte Angola bereits im Juli 2011 als erste deutsche Regierungschefin besucht. Die ehemalige portugiesische Kolonie ist einer der größten Erdölproduzenten Afrikas. Dennoch gilt das Land als eines der ärmsten der Welt."
https://www.dw.com/de/kanzlerin-merkel-bietet-angola-unterstützung-an/a-52291782
Milliardärin dank Vetternwirtschaft
Stand: 19.01.2020 21:59 Uhr
"Luanda Leaks" bestehen aus 715.000 Dokumenten
Die Unterlagen, über die nun erstmals berichtet wird, stammen aus einem Datensatz mit 715.000 Dokumenten aus dem inneren der Dos-Santos-Firmen. Sie wurden der afrikanischen Journalistengruppe PPLAAF zugespielt, die sie mit dem International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) teilte.
(…)
Die Recherchen stehen in keinem direkten Zusammenhang zu den Ermittlungen der angolanischen Justiz, allerdings tauchen eine Reihe von Unternehmen aus den "Luanda Leaks" auch in Unterlagen der Ermittler auf. Unter anderem hat die Justiz die Firmenanteile von dos Santos an der Getränke-Firma Sodiba. Die profitierte von einem Kredit der KfW Ipex, einer Tochtergesellschaft der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau.
Mit dem Geld, insgesamt rund 50 Millionen Euro, bezahlte dos Santos im Jahr 2015 technische Anlagen aus Deutschland: eine Anlage zum Bierbrauen und zwei Abfüll-Linien der Krones AG aus der Oberpfalz. Vermittelt wurde das Darlehen von einer Bank, die zu 75 Prozent dem angolanischen Staat gehörte.
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/angola-dos-santos-101.html