Salvini fordert Ausweitung der Corona-Schutzzone auf ganz Europa
Lega-Chef Matteo Salvini hat wegen der Coronavirus-Ausbreitung eine Schutzzone für ganz Europa gefordert. Dies sei nicht nur nötig, „weil das Virus eine Bedrohung darstellt, der mit der erforderlichen Entschlossenheit begegnet werden muß“, sondern auch, „um das Elend der Handelskriege zu vermeiden, die gerade vorbereitet werden“, sagte der frühere italienische Innenminister am Mittwoch der Tageszeitung Corriere della Sera.
Einige EU-Länder erwägten gerade zusätzliche Kontrollen für den Import von italienischem Käse, forderten die Desinfektion von LKW-Rädern oder wollten den Import von Möbeln und Maschinen aus Italien stoppen. „Das Virus wird nicht daran vorbeigehen und verbreitet sich in mehreren Ländern. Deshalb frage ich mich, warum wir nicht an eine europäische rote Zone denken.“ Im April könne man dann wieder „neu starten“.
Individuelle Bewegungsfreiheit massiv eingeschränkt
Die italienische Regierung hatte in der Nacht zu Dienstag ein Dekret erlassen, das ganz Italien zur sogenannten roten Zone erklärt. Die individuelle Bewegungsfreiheit wurde dadurch massiv eingeschränkt. Demnach dürfen Bürger ihre Heimatgemeinden nur noch aus triftigen Gründen verlassen. Dazu zählt auch der Weg zur Arbeit. Bars und Restaurants müssen um 18 Uhr schließen und einen Mindestabstand der Gäste von einem Meter garantieren können. Kindergärten, Schulen und Universitäten sind im ganzen Land bis zum 3. April geschlossen. Auch Gottesdienste dürfen in dieser Zeit nicht stattfinden.
Österreich verhängte ähnliche Maßnahmen und untersagte alle Freiluftveranstaltungen mit mehr als 500 und Hallenveranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern. Außerdem führte die Regierung in Wien Grenzkontrollen zu Italien ein. Nach Österreich darf demnach nur, wer ein ärztliches Attest vorzeigen kann.
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