https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/messengerdienst-telegram-wo-die-verschwoerungstheorien-spriessen,S0HDUq1
Messengerdienst Telegram: Wo die Verschwörungstheorien sprießen
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Hier tummeln sich Verschwörungstheoretiker und Rechtsextreme, aber auch Aktivisten in HongKong oder politisch Verfolgte - User*innen, die sich auf anderen Plattformen nicht sicher oder akzeptiert fühlen. Das hat unter anderem die Amadeu-Antonio-Stiftung in Studien festgestellt: So sind beispielsweise Kanäle von Rechtsextremen, die auf Facebook oder Instagram gesperrt wurden, auf Telegram ausgewichen - und bekommen dort mehr Nutzer.
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Blinder Fleck im NetzDG
Allerdings liegt genau hier auch eine Schwierigkeit, sagt Matthias C. Kettemann vom Alexander von Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft der Humboldt-Uni in Berlin (HIIG). Telegram sei zwar im Kern ein Nachrichtendienst, allerdings kämen immer mehr Gruppen dorthin, weil sie dort mit vielen Menschen kommunizieren könnten. Dadurch würde Telegram Plattformen wie Facebook sehr, sehr nahe kommen.
"Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz hat hier einen einen blinden Fleck, weil es eben nicht angewendet wird auf klassische Nachrichtendienste wie etwa WhatsApp und Telegram." Matthias C. Kettemann, HIIG
Telegram fällt wie Whatsapp in die Kategorie Dark Social, das heißt halb-öffentliche Kommunikation. Wenn dort aber nun Kanäle und Gruppen gebildet werden, in denen sich nur einige Menschen mitteilen und der Rest die schweigende Mehrheit bildet, kommt das einer Kommunikation wie in großen Online-Foren oder sozialen Netzwerken wie Facebook sehr nahe.
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